Friedhofsmauer an der Hochstraße erstrahlt im neuen Licht
Da hat sich einiges getan, am reformierten Friedhof an der Hochstraße: Der Wuppertaler Graffitikünstler Martin Heuwold verwandelte die Mauern des Eingangsbereichs in einen lichtdurchfluteten Park.
Schon länger war der Christliche Friedhofsverband Wuppertal mit dem Eingangsbereich zum Friedhof nicht mehr zufrieden. „Die Mauern, die an das historische Eingangstor anschließen, wirkten wie ein Fremdkörper in dem gesamten Ensemble. Sie waren kein schöner Ort“, erklärt Ingo Schellenberg, Geschäftsführer des Christlichen Friedhofsverbandes Wuppertal, den Beweggrund, etwas an der Gestaltung des Ortes zu ändern. „Mit Martin Heuwold habe man einen renommierten Künstler gefunden, der bereits durch eine Vielzahl an innovativen Graffiti-Arbeiten im öffentlichen Raum bekannt ist, und der dem Christlichen Friedhofsverband Wuppertal einen Entwurf vorlegte, der auch vom Vorstand begeistert aufgenommen wurde“, so Schellenberg weiter.
Die Betrachtenden bekommen nun den Eindruck, als können sie auf das dahinterliegende Friedhofsgelände blicken. Das Graffiti fügt sich nahtlos an die Gebäudemauer an und greift dann die Sträucher und den alten Baumbestand des Friedhofs auf und bietet so einen imaginären Einblick in den Naturraum. „Das Graffiti macht wirklich neugierig, ob es hinter der Mauer auch so aussieht wie vorne. Es lädt geradezu zum Betreten des Friedhofgeländes ein“, freut sich Schellenberg.
Martin Heuwold ging dieses Projekt in seiner gewohnten Routine an, auch wenn er sich der besonderen Bedeutung des Ortes bewusst war. Im Entstehungsprozess nimmt er sich viel Zeit und schaut sich den Ort an, an dem das Graffiti entstehen soll. Was sind seine Besonderheiten? Welche Stimmung nimmt er wahr? Welche Elemente können aufgegriffen werden, um ein stimmiges Gesamtbild zu erhalten? Diesen Fragen ging er auch am Friedhof an der Hochstraße nach. „Ein besondere Herausforderung war es, diesem würdevollen Ort gerecht zu werden“, erklärte Martin Heuwold. „Es war mir wichtig, diese besondere Stimmung, die hier aufkommt, auch in dem Bild aufzugreifen“.
Herausgekommen ist ein Blick hinter die Mauern, der bewusst unkonkret bleibt. So werden keine Menschen abgebildet, sondern sich auf Elemente der Natur beschränkt. Steine, Sträucher und Bäume, die durch die Schatten, die die Straßenbepflanzung im Sonnen- oder Laternenlicht an die Mauer wirft, umso echter aussehen – sogar ein kleiner Rehbock, der derzeit auf dem Friedhof lebt, findet sich wieder.
Weitere Informationen zum Künstler finden Sie unter www.megx.de.