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Der Friedhof des Monats Mai: Friedhof Ehrenhainstraße

Christusstatue auf einer ehemaligen Grabstätte.

Der Friedhof wurde 1890 gegründet und umfasste zunächst eine Fläche von 4 Morgen Land, was von dem enormen Anwachsen der Bevölkerungszahl zeugte, denn Vohwinkel hatte 1815 nur circa 500 Einwohner*innen. Der Aufstieg Vohwinkels kam mit dem Bau der Eisenbahnstrecken, die sich dort kreuzten, was dafür sorgte, dass Vohwinkel 1888 zur Landbürgermeisterei erklärt wurde. 1890 gründete sich mit der Wahl des Pastors August Exner die eigenständige evangelische Kirchengemeinde. Im selben Jahr weihte man mit der ersten Beerdigung den Friedhof ein. Der weitläufige, parkähnliche Friedhof ist zu jeder Zeit einen Besuch wert und unser Friedhof des Monats Mai.

Interessanter Grundriss

Der Friedhof Ehrenhainstraße hat einen interessanten Grundriss, denn dieser ist dem einer Kathedrale nachempfunden. Dort wo sich bei der Kathedrale Querhaus und Langhaus kreuzen, steht die Friedhofskapelle. Der Chorraum erstreckt sich nach Süden, das Langhaus ist nach Norden ausgerichtet. Durch den stetigen Zukauf von Friedhofsflächen ist der Friedhof heutzutage jedoch besonders im Osten und Süden weniger streng geometrisch angelegt und teils sehr verwinkelt.

Die schlichte, unter Denkmalschutz stehende Kapelle wurde 1931 im Bauhausstil errichtet. Sie steht mitten auf einem ehemaligen Hohlweg, auf dem die Kohlentreiber noch um 1800 auf ihren Pferden die Kohle von Essen nach Solingen beförderten. Kurioserweise wurde bei der Übertragung der Grundstücksrechte vergessen, dies auch für den ehemaligen Hohlweg zu veranlassen. Erst als diese Formalität 1931 nachgeholt wurde, konnte mit dem Bau begonnen werden.

Ein besonderer Gedenkort befindet sich gleich neben der Kapelle: 2003 wurde dort eine Trauerstätte für verstorbene Kinder errichtet, die von der Wuppertaler Künstlerin Christiane Püttmann gestaltet wurde. Drei Stein-Statuen zeigen die Gesichter toter Kinder.  Am Rande dieser Trauerstätte erinnert ein großer Gedenkstein an alle Kindergräber, die nicht mehr bestehen.

Neu trifft auf alt

Bereits kurz nach der Eröffnung des Friedhofs wurden zwei Torhäuser errichtet, die den Eingang zum ursprünglichen Friedhofsgelände markierten. Sie dienten später als Leichenkammern, wurden jedoch in den 1980er-Jahren abgerissen. Heute erinnert ein Außenkolumbarium, das im Stil dieser Torhäuser errichtet wurde, an diese Gebäude.

Wie auf so vielen Friedhöfen treffen auch hier historische Grabanlagen auf neue, besonders gestaltete Gemeinschaftsgrabanlagen. Diese gestalteten und vom Friedhofsverband gepflegten Anlagen bieten Zugehörigen die Möglichkeit, ihre Verstorbenen eine würdevolle letzte Ruhestätte zu bieten, ohne sich jedoch um die Pflege der Grabstelle kümmern zu müssen. Wie die Namen der Gemeinschaftsgrabanlagen „Blätterhain“ und „Staudenhain“ schon ausdrücken, sind diese besonders naturnah angelegt.

Ein besonderer Ruhepunkt auf dem Friedhof befindet sich in der Nähe Torhaus-Kolumbarium. Eine lebensgroße Galvanoplastik der Württembergischen Metallwaren Fabrik (WMF) zeigt eine Christusfigur mit ausgebreiteten Armen. Die Grabstelle der Familie Frische, die ursprünglich auch einmal die einzige Gruftanlage des Friedhofs umfasste, existiert nicht mehr. Stattdessen können Besucher*innen auf einer Bank Platz nehmen und die Umgebung auf sich wirken lassen.

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